Was sind “Stammzellfaktoren”?

SCF vergleichbar mit Zentrale eines Großrechners

Ober­flä­chen­mo­dell von SCF-Dimer (grün) am Rezep­tor-Dimer

Stamm­zell­fak­to­ren sind Pro­te­ine, die eine wich­ti­ge Rol­le bei der Regu­la­ti­on und Erhal­tung von Stamm­zel­len spie­len. Stamm­zel­len sind spe­zi­el­le Zel­len im Kör­per, die das Poten­zi­al haben, sich in ver­schie­de­ne Zell­ty­pen zu dif­fe­ren­zie­ren und sich selbst zu erneu­ern. Sie sind von gro­ßer Bedeu­tung für die Ent­wick­lung und Rege­ne­ra­ti­on von Gewe­ben und Orga­nen.

Ein bekann­ter Stamm­zell­fak­tor ist der soge­nann­te “Stem cell fac­tor” (SCF), auch als Kit-Ligand oder Steel-Fak­tor bezeich­net. SCF ist ein Zyto­kin, das an den c‑KIT-Rezep­tor bin­det. Es kann sowohl als lös­li­ches Pro­te­in als auch als mem­bran­ge­bun­de­nes Pro­te­in exi­stie­ren. Die­ses Zyto­kin spielt eine wich­ti­ge Rol­le bei der Häma­to­poe­se (Bil­dung von Blut­zel­len), der Sper­ma­to­ge­ne­se (Bil­dung von Sper­mi­en) und der Mela­no­ge­nese (Bil­dung von Mela­nin).

Der Stamm­zell­fak­tor ist auch für die Regu­la­ti­on der Häma­to­poe­se, Mast­zell- und Mela­no­zy­ten­ent­wick­lung und ‑funk­ti­on sowie die Game­to­ge­ne­se (Ent­wick­lung von Keim­zel­len) von gro­ßer Bedeu­tung. Er ist an der Pro­li­fe­ra­ti­on (Zell­tei­lung) und dem Über­le­ben von Stamm­zel­len betei­ligt.

Es gibt ver­schie­de­ne Iso­for­men des Stamm­zell­fak­tors, die durch alter­na­ti­ve Splei­ßen des Gens KITLG ent­ste­hen. Die­se Iso­for­men kön­nen unter­schied­li­che Funk­tio­nen haben und in ver­schie­de­nen Gewe­ben und Orga­nen expri­miert wer­den.

Die Bedeu­tung der Stamm­zell­fak­to­ren erstreckt sich über die Grund­la­gen­for­schung hin­aus. Sie haben auch das Poten­zi­al, in der rege­ne­ra­ti­ven Medi­zin und der Stamm­zell­the­ra­pie ein­ge­setzt zu wer­den. Durch die geziel­te Mani­pu­la­ti­on von Stamm­zell­fak­to­ren kön­nen For­scher ver­su­chen, die Dif­fe­ren­zie­rung von Stamm­zel­len in bestimm­te Zell­ty­pen zu len­ken und somit die Rege­ne­ra­ti­on geschä­dig­ter Gewe­be zu för­dern.

Ins­ge­samt spie­len Stamm­zell­fak­to­ren eine ent­schei­den­de Rol­le bei der Auf­recht­erhal­tung und Regu­la­ti­on von Stamm­zel­len im Kör­per. Sie sind von gro­ßer Bedeu­tung für die Ent­wick­lung, Rege­ne­ra­ti­on und Repa­ra­tur von Gewe­ben und Orga­nen. Die Erfor­schung und das Ver­ständ­nis der Stamm­zell­fak­to­ren tra­gen dazu bei, neue Wege für die rege­ne­ra­ti­ve Medi­zin und die Behand­lung von Krank­hei­ten zu erschlie­ßen.

Hin­weis: Die­ser Blog-Bei­trag wur­de im Rah­men einer objek­ti­ven und sach­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on ver­fasst und gibt kei­ne per­sön­li­chen Mei­nun­gen oder Wer­tun­gen wie­der.

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