Stammzellenproduktion im Körper anregen

Was sind Stammzellen?

Bevor wir uns mit der Stamm­zel­len­pro­duk­ti­on befas­sen, ist es wich­tig, zu ver­ste­hen, was Stamm­zel­len sind. Stamm­zel­len sind Zel­len, die die ein­zig­ar­ti­ge Fähig­keit haben, sich selbst zu erneu­ern und in ver­schie­de­ne Zell­ty­pen zu dif­fe­ren­zie­ren. Sie sind die Bau­stei­ne des Kör­pers und spie­len eine ent­schei­den­de Rol­le bei der Ent­wick­lung und Rege­ne­ra­ti­on von Gewe­be.

Die Haut erneu­ert sich ein­mal im Monat, die Schleim­haut des Darms in weni­ger als einer Woche. Das Kno­chen­mark bil­det 300 Mil­li­ar­den Blut­zel­len pro Tag. Die Mus­keln an Armen und Bei­nen bau­en sich – je nach Trai­ning – fast im Wochen­rhyth­mus auf und wie­der ab.Stammzellen sind also ein unver­zicht­ba­rer Bestand­teil unse­res Orga­nis­mus.

Wie kann die Stammzellenproduktion angeregt werden?

Die Stamm­zel­len­pro­duk­ti­on im mensch­li­chen Kör­per kann auf ver­schie­de­ne Wei­se ange­regt oder erhöht wer­den. Hier sind eini­ge Ansät­ze, die in der For­schung unter­sucht wer­den:

Ernährung

Eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung kann einen posi­ti­ven Ein­fluss auf die Stamm­zel­len­pro­duk­ti­on haben. Bestimm­te Nähr­stof­fe, wie Ome­ga-3-Fett­säu­ren, Vit­amin D und Anti­oxi­dan­ti­en, kön­nen die Stamm­zel­len­ak­ti­vi­tät för­dern. Eine gesun­de Ernäh­rung mit viel Obst, Gemü­se, Voll­korn­pro­duk­ten und mage­rem Pro­te­in kann dazu bei­tra­gen, die Stamm­zel­len­pro­duk­ti­on zu unter­stüt­zen.

Bewegung:

Regel­mä­ßi­ge kör­per­li­che Akti­vi­tät und aus­rei­chend Schlaf kann die Stamm­zel­len­pro­duk­ti­on sti­mu­lie­ren. Stu­di­en haben gezeigt, dass kör­per­li­che Akti­vi­tät die Anzahl und Akti­vi­tät von Stamm­zel­len im Kör­per erhö­hen kann. Es wird emp­foh­len, regel­mä­ßig Sport zu trei­ben, um die Stamm­zel­len­pro­duk­ti­on zu för­dern.

Hormonelle Stimulation

Hor­mo­ne spie­len eine wich­ti­ge Rol­le bei der Regu­la­ti­on der Stamm­zel­len­pro­duk­ti­on. Eini­ge Hor­mo­ne, wie das Wachs­tums­hor­mon und das Sexu­al­hor­mon Östro­gen, kön­nen die Stamm­zel­len­ak­ti­vi­tät beein­flus­sen. In eini­gen Fäl­len kann eine hor­mo­nel­le Sti­mu­la­ti­on durch Medi­ka­men­te oder Hor­mon­er­satz­the­ra­pie ver­wen­det wer­den, um die Stamm­zel­len­pro­duk­ti­on zu erhö­hen. Die­ser Ansatz wird jedoch in der Regel nur in spe­zi­fi­schen medi­zi­ni­schen Situa­tio­nen ange­wen­det und erfor­dert eine sorg­fäl­ti­ge Über­wa­chung durch medi­zi­ni­sches Fach­per­so­nal.

Medikamente und Therapien

Es gibt ver­schie­de­ne Medi­ka­men­te und The­ra­pien, die die Stamm­zel­len­pro­duk­ti­on sti­mu­lie­ren kön­nen. Zum Bei­spiel wird die Gabe von Wachs­tums­fak­to­ren oder Stamm­zell­fak­to­ren ver­wen­det, um die Stamm­zel­len­ak­ti­vi­tät zu erhö­hen.

Stammzelltransplantation

Bei einer Stamm­zell­trans­plan­ta­ti­on wer­den gesun­de Stamm­zel­len von einem Spen­der auf den Emp­fän­ger über­tra­gen, um geschä­dig­tes Gewe­be oder Organ zu rege­ne­rie­ren. Hier wer­den die Spen­der-Stamm­zel­len in einem spe­zi­el­len Ver­fah­ren direkt dem Blut ent­nom­men.

Bei die­ser peri­phe­ren Blut­stamm­zell­spen­de wird der Spen­der zuerst mit dem Wachs­tums­fak­tor G‑CSF behan­delt. Die­ser unter­stützt die Rei­fung der Stamm­zel­len im Kno­chen­mark und bewirkt, dass sie schnel­ler in das Blut über­ge­hen. Danach wer­den sie dem Spen­der mit der soge­nann­ten Stamm­zel­lapha­re­se, ver­gleich­bar mit einer Dia­ly­se, ambu­lant ent­nom­men. Bei die­sem Pro­zess wird das Blut aus einer Arm­ve­ne durch einen Zell­se­pa­ra­tor zurück in die Arm­ve­ne des ande­ren Arms gelei­tet. Im Regel­fall dau­ert die Blut­stamm­zell­spen­de etwa drei bis vier Stun­den. In man­chen Fäl­len muss sie am Fol­ge­tag wie­der­holt wer­den, um die not­wen­di­ge Anzahl an Stamm­zel­len zu erhal­ten.

Bei der Kno­chen­mark­spen­de neh­men die Ärz­te unter Voll­nar­ko­se meh­re­re klei­ne Ein­sti­che im Bereich des hin­te­ren Becken­kno­chens vor und ent­neh­men mit einer Punk­ti­ons­na­del Kno­chen­mark aus dem Becken­kamm. Die Kno­chen­mark­spen­de dau­ert in etwa eine Stun­de. Das Kno­chen­mark rege­ne­riert sich inner­halb weni­ger Wochen wie­der von selbst. Der Spen­der kann das Kran­ken­haus nach ein bis zwei Tagen wie­der ver­las­sen.

Das Kno­chen­mark darf nicht mit dem Rücken­mark ver­wech­selt wer­den. Das Rücken­mark ist Teil des Ner­ven­sy­stems und hat nichts mit der Stamm­zell-/Kno­chen­mark­spen­de zu tun. Die­se Unter­schei­dung ist wich­tig!

Wenn Du als Spen­der in Fra­ge kommst, laß Dir das Spen­de­ver­fah­ren in Dei­nem Fall genau erklä­ren, denn die Metho­de, Stamm­zel­len mit­tels ope­ra­ti­ven Ein­griffs zu gewin­nen, gehört nicht über­all der Ver­gan­gen­heit an.

Nabel­schnur­blut ist eben­falls eine Opti­on, um die Stamm­zel­len­pro­duk­ti­on anzu­re­gen. Dazu ist es aller­dings erfor­der­lich, dass das eige­ne Nabel­schnur­blut bei der Geburt in einer Blut­bank kon­ser­viert und auf­be­wahrt wur­de.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner